Unsere Vogelarten

Gänsegeier
Gyps Fulvus
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Unterfamilie: Altweltgeier (Aegypiinae)
Größe: 93 – 110 cm
Spannweite: 235 – 280 cm
Gewicht: 6.200 – 11.300 g
Der Gänsegeier hat eine Spannweite von fast 3 Metern. Trotz seiner imposanten Größe ist er ein reiner Aasfresser und nicht in der Lage, eine Maus zu fangen. Als Aasfresser erfüllt er eine wichtige Rolle im Ökosystem, um Seuchen und Krankheiten zu verhindern. Sein besonderes Kennzeichen ist der lange weiße Hals, der im jugendlichen Gefieder von einer zimtbraunen, im Altersgefieder von einer weißen Halskrause umrandet wird. Der Gänsegeier wird erst im Alter von 10 Jahren geschlechtsreif und legt im Jahr nur ein einziges Ei. Er wurde früher intensiv verfolgt und an den Rand der Ausrottung getrieben. Sein Verbreitungsgebiet ist heute stark zersplittert, mit Wiederansiedelungsprojekten in den Alpen und Pyrenäen soll sein Bestand wieder erhöht werden, allerdings lauern bereits neue Gefahren für den Greifvogel. So wurden z. B. in Spanien durch die intensive Nutzung von Windenergie, von 2000 bis 2006, 732 Gänsegeier getötet.

Steppenadler
Ayuila Nipalensis
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Größe: 60 – 80 cm
Spannweite: 165 – 210 cm
Gewicht: 2.400 – 3.800 g
In seinen Jugendjahren ist der Steppenadler einheitlich hellbraun gefärbt. Mit ca. 7 – 8 Jahren wird er geschlechtsreif und verfärbt sich dunkelbraun. Wie bei vielen anderen Greifvögeln auch kann man das Geschlecht nur an der Größe erkennen – die Weibchen sind rund ein Drittel größer. Charakteristisch ist für den Steppenadler der breite Schnabel (Beck), der es ihm ermöglicht, große Fleischbrocken auf einmal zu schlucken. Wie sein Name bereits vermuten lässt, kommt er aus den Steppenregionen Asiens, ist als Zugvogel teilweise auch in Afrika beheimatet. Auf seiner Reise ins warme Afrika kann er Höhen von bis zu 7.900 Metern erreichen. Die Hauptnahrung besteht aus kleinen Säugetieren, wie beispielsweise dem Ziesel, auch Aas verschmäht er nicht.

Riesen-Seeadler
Haliaeetus pelagicus
Ordnung: Greifvögel (Accipitrifromes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Größe: 80 – 110 cm
Spannweite: ca. 195 – 280 cm
Gewicht: 5.000 – 9.000 g
Der Riesenseeadler ist, wie der Name schon vermuten lässt, der größter der Seeadlergattung. Auffallend ist nicht nur seine Größe, sondern auch sein markant großer und kräftiger orangegelber Schnabel. Er ist von anderen Seeadlern durch seine Proportionen gut zu unterscheiden: Die paddelförmigen Flügel wirken aufgrund ihrer Breite und im Vergleich zur Körperlänge relativ kurz, der keilförmige Schwanz recht lang. Das Gefieder ist überwiegend dunkelbraun bis schwarz. Stirn, Schultern, die sehr dichten Federhosen und der Schwanz sind scharf abgesetzt weiß. Riesenseeadler leben an Flüssen und Küsten des pazifiknahen Russland und über die Wintermonate ist er in Japan zu finden. Er ernährt sich hauptsächlich von Fischen, Wasservögeln und Aas. Gleich wie die Geier, hat die Gattung der Adler kaum natürliche Feinde. Riesenseeadler sind monogam, sprich lebenslang verpaart und leben während der Brutzeit paarweise in Revieren.

Europäischer Seeadler
Haliaeetus Albicilla
Ordnung: Greifvögel (Accipitrifromes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Größe: 74 – 92 cm
Spannweite: ca. 193 – 244 cm
Gewicht: 3.000 – 7.000 g
Europäische Seeadler sind äußerst treue Vögel. Hat sich einmal ein Pärchen gefunden, so bleiben sie ihr Leben lang zusammen. Als Seeadler ernährt er sich überwiegend von Fisch, welchen er geschickt während des Fluges aus dem Wasser greift. Allerdings ist er auch in der Lage kleinere Säugetiere am Boden oder Wasservögel in der Luft zu erbeuten. Aber auch Aas verschmäht er keineswegs. In seinen Jugendjahren ist der Europäische Seeadler scheckig grau-braun gefärbt. Erst im Alter von ca. 8 Jahren erreicht er die Geschlechtsreife und bekommt sein adultes Gefieder mit grauem Kopf, dunklem Gesamtgefieder und einem weißen Stoß.

Rotmilan
Milvus Milvus
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Größe: 60 – 73 cm
Spannweite: 150 – 170 cm
Gewicht: 850 – 1.400 g
Der Rotmilan ist ein Schmarotzer. Man kann ihn häufig beobachten, wie er andere Greifvögel so lange belästigt, bis diese ihre Beute einfach loslassen. Als ein solch lästiger Schmarotzjäger muss er jedoch äußerst geschickt und schnell im Luftraum unterwegs sein, damit er nicht selbst zur Beute wird. Im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Schwarzmilan, ist der Rotmilan kein reiner Schmarotzer, sondern beschafft sich seine Beute meist selbst. Hierbei wird ganz besonders Fisch bevorzugt, aber auch Aas und Abfälle, Mäuse, Ratten, Maulwürfe, Singvögel und Insekten werden gefressen. Meist handelt es sich jedoch um geschwächte und kranke Tiere.

Europäischer Uhu
Bubo Bubo
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Uhu (Bubo)
Größe: 61 – 67 cm
Spannweite: ca. 157 – 168 cm
Gewicht: 1.800 – 4.200 g
Der europäische Uhu ist die größte Eulenart der Welt und ist im Gegensatz zu vielen andern Greifvögeln ein nacht- und dämmerungsaktiver Greifvogel. Auffallend ist nicht nur sein großer Kopf mit seinen langen Federohren, sondern auch seine markant-großen orangegelben Augen. Der Uhu ist in Mitteleuropa weitgehend auf die Mittelgebirge und die Alpen verbreitet, jedoch findet man ihn nun auch vermehrt im Flachland. Zu seiner Beute zählen vor allem Igel, Mäuse, Ratten, Kaninchen, Feldhasen, Rabenvögel, Tauben und Enten. Der Uhu lebt monogam und bleibt seinen Partner bis zum Lebensende treu. Gut geeignete Brutplätze sind häufig über Generationen hin weg von Uhus besetzt. Er ist sehr standortgetreu und verteidigt sein Revier von ca. 7 km Radius gegen Artgenossen. Zu seinen Feinden gehören unter anderem Füchse und Marder.

Lannerfalken
Falco biarmicus
Order: Falkenartig (Falconiformes)
Family: Falkenartig (Falkenartig)
Size: 35 – 50 cm
Wing Span: approx. 90 – 110 cm
Weight: 500 – 1.000 g
Der Lannerfalke wurde früher auch als „Damenfalke“ bezeichnet. Er hat ein vergleichsweise sanftes, liebes, freundliches und aufgeschlossenes Wesen und jagt in keiner Weise wie andere Falken, der Lannerfalke ist einer der schönsten Falken, die es gibt. In der Frauenwelt der Falknerei wurden diese Eigenschaften oft als sehr attraktiv empfunden, weshalb vor allem
Frauen mit dieser Falkenart jagen. Eine weitere interessante Tatsache über den Lannerfalken ist seine Jagdtaktik. Während andere Falken dazu neigen, alleine zu jagen, jagt diese Art von Falken kooperativ und kann in freier Wildbahn als Paar bei der Jagd beobachtet werden. Diese ungewöhnliche Form der Jagd wird als kooperative Jagd bezeichnet.

Kolkrabe
Corvus Corax
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Rabenvögel (Corvidae)
Größe: 54 – 67 cm
Spannweite: ca. 115 – 130 cm
Gewicht: 1.070 – 1.460 g
Der Kolkrabe ist der größte Vertreter der Singvögel und ein wahrer Gesangskünstler. Wenn man sich intensiv mit einem Kolkraben beschäftigt, so kann dieser auch das Sprechen erlernen, weiters zählt er zu den intelligentesten Tieren überhaupt. Er ist ein Allesfresser – von Brot, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Fleisch und sogar Aas – er verschmäht nichts. Der Kolkrabe ist ein klassisches Beispiel für auf Vorurteilen basierende, intensive Verfolgung und die langsame Wiederkehr des Bestandes nach Schonung und Schutz. Trotz intensiver Wiederansiedlungsprojekte ist er in manchen Teilen Europas ausgestorben, auch wenn sich der Bestand insgesamt erholt hat.

Sakerfalke
Falco Cherrug
Ordnung: Falkenartige (Falconiformes)
Familie: Falken (Falconidae)
Größe: 46 – 58 cm
Spannweite: 104 – 129 cm
Gewicht: 750 – 1.100 g
Der Sakerfalke, auch Würgfalke genannt, ist die zweitgrößte Falkenart weltweit. Er zählt zu den beliebtesten Jagdvögeln überhaupt und wird gerne zur Beizjagd eingesetzt. Der Sakerfalke ist ein typischer Horizontaljäger, der flach und schnell über den Boden hinweg jagt. Bei solchen Jagdflügen kann der Sakerfalke bei guten Flugbedingungen Geschwindigkeiten bis zu über 150 km/h erreichen. Er bevorzugt flaches und übersichtliches Gelände, ist aber auch in Österreich – im Burgenland und entlang der Donau – noch vereinzelt anzutreffen.

Bartkauz
Strix nebulosa
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Größe: 62 – 70 cm
Spannweite: 140 – 150 cm
Gewicht: 850 – 1.200 g
Der Bartkauz hat seinen Namen von seinem schwarzen Gefieder unter dem Schnabel, der wie ein kleiner Bart aussieht. Er gehört zu den größten Vogelarten aus der Familie der Eulen und er ist fast so groß wie ein Uhu, wiegt jedoch nur die Hälfte. Zu seinen Kennzeichen gehören unter anderem die halbmondförmigen, weißen Federsäume, die seine relativ kleinen gelben Augen umfassen und seitlich des gelben Schnabels weiter verlaufen. Dadurch entsteht eine auffallende Markierung in Form eines X. Auch sein ausgeprägter Gesichtsschleier in feinen konzentrischen Ringen bestimmen sein Aussehen. Der Bartkauz brütet in alten Greifvogelhorsten oder auf Baumstümpfen und lebt in monogamer Dauerehe. Er ernährt sich überwiegend von Wühl- und Spitzmäusen, die er oft unzerteilt verschlingt.

Wanderfalke
Falco peregrinus
Ordnung: Falkenartige (Falconiformes)
Familie: Falkenartige (Falconidae)
Größe: 37 – 51 cm
Spannweite: 109 – 118 cm
Gewicht: 480 – 1.300 g
Der Wanderfalke zählt zu den größten Vertretern aus der Familie der Falken. Er ist ein Kosmopolit und besiedelt, abgesehen von der Antarktis, alle Kontinente. Der Wanderfalke ist in erster Linie ein Felsbrüter und bewohnt vorzugsweise gebirgige Landschaften und Steilküsten. Er ist aber auch in „künstlichen“ Felsen, wie Städten und Industrieanlagen anzutreffen. Der Wanderfalke ist ein hochspezialisierter Vogeljäger. Seine Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen bis mittelgroßen Vögeln, die er im freien Luftraum erjagt. Die Sturzflüge aus großen Höhen und die dabei erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 400 km/h sind spektakulär.

Schnee-Eule
Bubo scandiacus
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Größe: 55 – 65 cm
Spannweite: ca. 145 – 160 cm
Gewicht: 1.300 – 2.500 g
Die Schneeeule bevorzugt das offene, kalte und übersichtliche Gelände der arktischen Tundra. Mit ihren weißen Federn ist sie hier ausgezeichnet getarnt. Sie kann über die Sommermonate bis zu einem Drittel ihres Körpergewichts zunehmen und so selbst die härtesten Winter überstehen. Die Schneeeule gehört zu den wenigen Greifvögeln, deren Geschlecht man am Gefieder erkennen kann. Während die Männchen im Alter rein weiß gefärbt sind, haben die Weibchen einige schwarze Tupfen („Bänderung“) auf ihrem weißen Gefieder. Da es in der Arktis oftmals wochenlang durchgehend hell oder dunkel bleibt, ist die Schneeeule sowohl nacht- als auch tagaktiv. Ihre Hauptbeute sind Lemminge.

Turmfalke
Falco tinnunculus
Ordnung: Falkenartige (Falconiformes)
Familie: Falkenartige (Falconidae)
Größe: 34 – 36 cm
Spannweite: ca. 75 cm
Gewicht: 130 – 230 g
Der Turmfalke, im Volksmund auch Rüttelfalke genannt, ist – gemeinsam mit dem Mäusebussard – der häufigste heimische Greifvogel. Er ist nicht gefährdet und gehört zu jenen wenigen Arten von Greifvögeln, deren Geschlecht man am Federkleid erkennen kann. Während die Weibchen einheitlich braun mit schwarzen Tupfen gefärbt sind, bekommen die Männchen mit zunehmendem Alter einen grauen Kopf und Schwanz (Stoß). Turmfalken ernähren sich hauptsächlich von Mäusen und kleinen Insekten. Man kann sie sehr oft beobachten, wenn man mit dem Auto fährt. Man sieht sie meistens über einem Feld in der Luft stehen, während sie wild mit den Flügeln schlagen und ein Mausloch beobachten. Im richtigen Augenblick klappt er die Flügel zusammen und macht einen Sturzflug auf die Beute.

Wüstenbussard
Parabuteo unicinctus
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Größe: 55 – 60 cm
Spannweite: ca. 110 – 120 cm
Gewicht: 750 – 1.100 g
Der Wüstenbussard oder auch Harris Hawk ist eine mittelgroße Greifvogelart und die einzige Greifvogelart, die in Gruppen jagt. Sein Federkleid ist überwiegend dunkelbraun gefärbt, Bauch und Brust sind deutlich heller, an der Schwanzunterseite fällt sein weißes Gefieder auf. Der Harris Hawk gilt als intelligent, geschickt und sozial. Er lebt in kleinen, lockeren Familienverbänden. Eine solche Gruppe (zumeist 5 Vögel, angeführt von einem dominanten Weibchen) beansprucht ein Revier von ca. 5 km². Entgegen seinem Namen bewohnt der Wüstenbussard nicht nur Wüsten, Halbwüsten und Steppen, sondern auch Sumpfgebiete und Grasland.